Planungswettbewerb Gestaltung Kirchplatz Latsch – SPESENVERGÜTUNG
Das Ziel des Wettbewerbsbeitrages ist, einen Ort zu schaffen, der nicht nur funktionell und ästhetisch ansprechend ist, sondern auch die Identität des Dorfes widerspiegelt, die Bewohner zusammenbringt und zum Verweilen einlädt. Der Platz soll nicht nur ein Ort der Durchreise sein, sondern ein Ort mit hoher Aufenthaltsqualität, ein Ort der Begegnung, des Genusses und des Verweilens.
Das Gestaltungskonzept beruht auf vier Säulen: Verkehrsberuhigung, Aufenthaltsqualität, Naturnähe, Identität. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf die Verkehrsberuhigung, denn so entstehen neue Möglichkeiten den Platz zu nutzen und zu erfahren. Auch Grünflächen, großzügige Terrassen und Außenbereiche für Café und (zukünftige) Eisdiele, Bäume, Pflanzbeete, Sträucher, Blumen, Sitzmöbel und eine Wasserfläche bereichern den zukünftigen autofreien Platz. Eine individuelle, einzigartige und für den Ort Latsch generierte Gestaltung gibt dem Platz ein unverwechselbares Gesicht und schafft Identität und damit Verbundenheit. Auch die vielseitige Nutzung für Feste, Märkte, Veranstaltungen und Einzüge zur Kirche ist wichtig.
Der Bodenbelag für Platz und Straße soll sich als einheitliches Porphyrpflaster über den gesamten Platz- und Straßenraum erstrecken, Platz und Straßenraum ist als eine Einheit erkennbar und nicht mehr strikt getrennt wie bisher. So wird auch eine optische Erweiterung des Platzes bis zur Kirche erreicht. Fahrbahn, Gehweg und Platz befinden sich auf einem Niveau. Ein regelmäßiges Muster aus quadratischen Porphyrplatten legt sich über den gesamten Platz und schafft so eine räumliche Einheit. Porphyrbänder grenzen optisch die verschiedenen Bereiche ab und schaffen sogenannte „Inseln“ welche sich auf dem Platz verteilen und die verschiedenen Funktionen einnehmen. Auch wiederkehrende Bepflanzungen von Bäumen, Sträuchern und Pflanzbeeten definieren die verschiedenen Bereiche, spenden Schatten und schaffen eine angenehme Atmosphäre.
VERKEHRSKONZEPT / Verkehrsberuhigung: Der gegenwärtige Platz wird im Moment vor allem durch die vielen Zufahrten, Parkmöglichkeiten vorwiegend als Durchgangs-/Durchfahrtsplatz genutzt. Im Sinne von „weniger Auto – mehr Bewegung“ wird der Platz wieder vor allem der Dorfbevölkerung zur Verfügung gestellt. Somit wird der Platz von der Hauptstraße aus und von Süden ab der Autowerkstatt-Zufahrt Wohnanlage Kirchplatz vom Verkehr nicht mehr zugänglich sein. So entsteht ein autofreier Platz mit hoher Aufenthaltsqualität. Man kann sich auf dem Platz frei bewegen, Kinder können in Sicherheit spielen und auch Cafe/Restaurant/Eisdiele/Dienstleistungen (die „Magneten“ des Platzes) profitieren davon. Versenkbare Boller im Norden und Süden, begrenzen diesen autofreien Platz. Der Anrainerverkehr wird zukünftig über die (teilweise zweispurige) Herrengasse mittels intelligenter Ampelregelung umgeleitet. Für die Anlieferung des Möbelgeschäfts (mit LKW) wird ein Abladeplatz in der Herrengasse (neben Stadel B.P.61) vorgesehen. In diesem Bereich ist die Herrengasse 2-spurig befahrbar, die Zufahrten der Anrainer werden somit nicht beeinträchtigt.
Fahrrad- und Fußgängerfreundlichkeit: Die eigens für die Gemeinde Latsch entwickelten Radständer finden im Bereich Sparkasse und im Bereich Zugang Wohnanlage Kirchplatz Platz. Die Ladestation für E-Bikes kann bei den Radständern neben der Sparkasse integriert werden. Es sind insgesamt 20 Stellplätze vorgesehen.
Vielseitigkeit: Die multifunktionalen Flächen entlang der Ostseite des Platzes, eignen sich hervorragend für Marktstände und diverse Veranstaltungen.
Gastgarten Peggerbar: Cafés, Restaurants, Geschäfte, Dienstleister usw. wirken wie „Magnete“ für einen Platz und sorgen für belebtes und buntes Treiben. Eine durchdachte und sorgfältige Gestaltung der Außenbereiche ist daher auch ein wichtiger Bestandteil des Projekts. Das autofreie Konzept des Platzes steigert die Aufenthaltsqualität am Platz enorm und schafft Sicherheit. Der Außenbereich der Peggerbar und der Eisdiele wird mit einem großen schattenspendenden Baum, Blumen- und Pflanzbeeten und im Boden integrierte Sonnenschirme definiert. So entsteht eine angenehme Atmosphäre und es können sowohl Schatten- als auch Sonnenplätze angeboten werden. Der Terrassenbelag soll in einheimischen Zirbenholz ausgeführt werden. Holz heizt im Sommer nicht so stark auf wie ein Steinbelag und schafft ein wohliges Ambiente. Die Terrasse der Peggerbar bietet Platz für 14 Tische (49 Sitzplätze). Die Terrasse der zukünftigen Eisdiele bietet Platz für 6 Tische (24 Sitzplätze).
Barrierefreier Zugang zur Bar: Aufgrund der leichten Absenkung des Niveaus im Bereich Bushaltestelle (angrenzend zur Bar) kann auch der Bereich vor der Peggerbar leicht gesenkt und nivelliert werden. Eine Rampe vor dem Eingang soll den Höhenunterschied ausgleichen und einen barrierefreien Zugang ermöglichen. Für die Entsprechende Ableitung des Oberflächenwassers ist gesorgt.
Straßenraum / Bushaltestelle: Die Positionen der Bushaltestellen werden nicht verändert. Die Markierung erfolgt mit Porphyplatten-Bändern. Entlang der Straße sollen diese Bänder (quer zur Fahrtrichtung verlegt) den Verkehr auf die Verlangsamung der Geschwindigkeit aufmerksam machen. Die Bushaltestelle und der Gehsteig entlang der Nordseite werden in Gestaltung und Niveau nicht verändert. Eine Absenkung dieses Bereiches wäre unseres Erachtens in keinem Verhältnis zu Kosten-Nutzen. Die ursprüngliche Anhebung des Platzes im Bereich der Bushaltestelle (Süd) wird rückgängig gemacht, so kann der Platz an das bestehende Straßenniveau angepasst werden. Diese Bushaltestelle erhält eine individuelle Gestaltung (siehe Punkt Identität) mit Sitzbank, Überdachung und Blumenbeet als Abgrenzung zum Gastgarten. Die Fahrbahnbreite der Landesstraße wird nicht verändert.
GRÜNKONZEPT: Bäume und Pflanzbeete bieten nicht nur Schatten und visuelle Anziehungspunkte, sondern auch ein natürliches und angenehmes Ambiente. Unterschiedliche saisonale Pflanzenarten bringen verschiedenste Farben, Düfte und interessante Texturen und Farbenpracht an den Platz. Bäume spenden Schatten und senken die Umgebungstemperatur des Platzes. Die Positionierung der Bäume und Pflanzbeete werden so gewählt, dass sie einerseits schützende raumtrennende (z.B. zu Straße, Café, Eisdiele) und gleichzeitig schattenspendende Elemente bilden.
Sitzgelegenheiten: Es sind verschiedene Arten von Sitzgelegenheiten wie Bänke, Sitzblöcke, und Loungebereiche vorgesehen, um den Menschen eine Vielfalt an Möglichkeiten zum Ausruhen, Beobachten und Verweilen zu bieten. Diese sind in unterschiedlichen Größen und Formen vorhanden, um verschiedene Gruppen von Menschen anzusprechen. Viele Sitzgelegenheiten werden auch von Pflanzbeeten und Sträuchern begleitet, was ein angenehmes Flair mit sich bringt.
Wasserelement: Die kleine Wasserfläche / Brunnen oder Wasserlauf hat eine beruhigende Wirkung und belebt die Umgebung. Sie dient auch als wertvolle Abkühlung im Sommer.
IDENTITÄT / Individualität: Der Kirchplatz hat eine lange Geschichte und ist von historischen Gebäuden und traditionellen Strukturen umgeben, die die Kultur und Traditionen des Dorfes widerspiegeln. Deshalb ist der Kirchplatz ist ein wichtiger Ort für die Identität des Dorfes. Eine individuelle, einzigartige und für den Ort Latsch generierte Gestaltung gibt dem Platz ein unverwechselbares Gesicht und schafft Identität und damit Verbundenheit. Die Elemente der Bildmarke soll in die Gestaltung des Platzmobiliars miteinfließen. Die Bushaltestelle mit Sitzbank inkl. Überdachung, sowie die Gestaltung der Sitzgelegenheit beim Fußgängerübergang an der Hauptstraße sollen eine individuelle Gestaltung dahingehend erfahren.
MATERIALIEN: mit natürlichen Materialien wie lokalem Stein, Holz, Bäume und Pflanzen erreicht man eine harmonische Integration in die umgebende Landschaft.
Bodenbeläge: Die vorherrschenden Bodenbeläge im Zentrum (z.B. Gestaltung Bahnhofstraße) sind Porphyr-Pflastersteine, Granitplatten in Bahnen verlegt und asphaltierte Straßenflächen.
Das neue Porphyrpflaster soll sich über den gesamten Platz- und Straßenraum erstrecken, Fahrbahn und Gehweg befinden sich auf einem Niveau. Auf dem Platz soll ein regelmäßiges Muster aus quadratischen Porphyrplatten verlegt werden, Porphyrplattenbänder grenzen optisch die verschiedenen Funktionen ab. Die Pflastersteine werden auf Kunstharzbasis ausgefugt. Pflasterfugenmörtel auf Kunstharzbasis sind wasserdurchlässig und sehr belastbar. Dadurch können im Vergleich zu zementären Pflasterfugenmörteln keine Schäden durch Frost entstehen, denn er ist elastisch und passt sich der witterungsbedingten Ausdehnungsschwankung des Untergrundes optimal an. Auch die Abrollgeräusche von Fahrzeugen werden dadurch deutlich vermindert.
Terrassenbeläge: Holzlattenrost in einheimischen Zirbenholz (schiefert nicht, heizt im Sommer nicht auf)
Sitzbänke: einheimisches Zirbenholz
Metallelemente: RAL-Farbton Mars (Cortenstahl-Optik) oder in RAL 8019 ausgeführt.
Beleuchtung: Für eine angemessene Beleuchtung wird eine Kombination aus Masten-, Wand- und Pollerleuchten gewählt, so ist der Platz auch in den Abendstunden gut ausgeleuchtet. Auch die Möblierungen werden mit integrierter Beleuchtung (direkt und indirekt) versehen. Die Beleuchtungskörper sollten sowohl funktional als auch ästhetisch sein.
Entwässerung Oberflächenwasser: Die Entwässerung des Oberflächenwassers erfolgt über Einlaufschächte entlang der Mittelachse des Platzes. Die entsprechenden Gefälle werden dahingehend eingeplant. Die Niveaus der ringsum bestehenden Zugänge/Zufahrten können nicht verändert werden und müssen dementsprechend respektiert werden.
Barrierefreiheit: Der barrierefreie Autoabstellplatz bleibt an der heutigen Stelle (Bereich vor BP.61). Der Platz selbst, ist für Menschen mit eingeschränkter Mobilität zugänglich. Eine Rampe zur Peggerbar ermöglicht einen barrierefreien Zugang.